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Programm

Goethe Gesellschaft Augsburg
Vortragsprogramm im 1. Halbjahr 2024

 

 

Mittwoch 17. Januar 2024, 19.00 Uhr im Lettl-Museum, Zeuggasse 9

 

Ernst Joachim Bauer, Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Ulm/Neu-Ulm

Heine und Goethe
Die ungleichen Dichter 

Am 2. Oktober 1824 geht Heines lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Er wird von Goethe empfangen. Goethes Erinnerung an diesen Besuch hält sich mehr als in Grenzen (Zitat im Tagebuch). Mehr wissen wir darüber nicht von ihm. Heine verehrte Goethe - das Werk, wohl nicht so sehr die Person. Seiner Verehrung folgt die ironische Distanzierung. Wie konnte es auch anders sein. Politisches Verständnis und Lyrik werden gegenübergestellt und rezitiert. Eine Annäherung an die beiden großen deutschen Dichter. 

 

 

 

Mittwoch 14. Februar 2024, 19.00 Uhr im Lettl-Museum, Zeuggasse 9

 

Frau Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin Freies Deutsches Hochstift und Goethehaus und Romantikmuseum, Frankfurt am Main

"Gestaltenlehre ist Verwandlungslehre".
Goethes 'genetische Methode' und die 'Klassische Walpurgisnacht'

Mythologisch, biologisch, ästhetisch: Die Fragen nach Entstehung und Verwandlung beschäftigen Goethe in den unterschiedlichsten Zusammenhängen, der Beobachtung von Entwicklungsprozessen traut er besonderen Erkenntnisgewinn zu. Der Vortrag handelt von Goethes interdisziplinären Vorstellungen von Genesis und erörtert das Verhältnis von Natur und Kultur im Denken Goethes. Im Mittelpunkt stehen dabei philologische Beobachtungen zur Entstehung der ‚Klassischen Walpurgisnacht‘. Diese 1826 bis 1830 nachgetragene ‚Vorgeschichte der Helena‘ bildet nicht nur eine wichtige Verklammerung zwischen den beiden Teilen des ‚Faust‘, Goethes Arbeit an dieser „in's Grenzenlose ausgelaufen[en]“ Szene (zu der ausnahmsweise Entwürfe in Prosa überliefert sind) ist gleichermaßen geprägt von Goethes lebenslanger Beschäftigung mit der griechischen Mythologie wie von der Auseinandersetzung mit den naturwissenschaftlichen Debatten seiner Zeit.

 

 

 

Mittwoch 13. März 2024, 19.00 Uhr im Lettl-Museum, Zeuggasse 9

 

Prof. Dr. Stephan Oswald, Universität Bologna

Der ewige Sohn –
Das tragische Leben des August von Goethe

August von Goethe ist wohl der berühmteste Sohn der deutschen Literaturgeschichte. In der Regel gilt er jedoch als schwarzes Schaf der Familie. Stephan Oswald erzählt Augusts bewegte Lebensgeschichte erstmals aus dessen eigener Perspektive. Gestützt auf zahlreiche unbekannte Quellen, macht er einen ganz anderen Menschen sichtbar und eröffnet zugleich einen intimen Einblick in das Leben am Frauenplan und die Verhältnisse im klassischen Weimar. Was weiß man über August von Goethe? Dass er ein Alkoholproblem hatte, ist bekannt und soll zu seinem frühen Tod geführt haben. Überhaupt soll er seinem Namen wenig Ehre gemacht haben. Doch August stieg nach seinem Jurastudium rasch in der herzoglichen Verwaltung Weimars auf und wurde mit gerade mal 34 Jahren zum Geheimen Kammerrat ernannt. Er gehörte dem Hof an, heiratete eine Frau aus altem Adel und war ein angesehenes Mitglied der Weimarer Gesellschaft. Wie Stephan Oswald entdeckt hat, unternahm er eigene literarische Versuche - die erhaltenen Fragmente werden hier erstmals veröffentlicht. Wahr ist allerdings auch, dass sein Vater ihn mehr und mehr zu seinem Faktotum machte, zum Assistenten in allen möglichen Angelegenheiten. Der Vortrag zeigt, in welchem Maße der Schatten des Vaters auf August lastete und seiner Entfaltung enge Grenzen setzte. Hier liegt die ganze Tragik dieses Lebens. Oswald geht auch auf August von Goethes bislang unbekannte literarische Versuche ein.

 

 

Mittwoch 10. April 2024, 19.00 Uhr im Lettl-Museum, Zeuggasse 9


in Kooperation mit dem Bert-Brecht-Kreis Augsburg e.V.

Dr. Heidi Ritter, Halle

Was hielt Brecht eigentlich von Goethe?
Zum 125. Geburtstag von Bertolt Brecht

Am 10.Februar 2023, vor einem Jahr, war der 125. Geburtstag von Bertolt Brecht. Neben Goethe ist er einer der bekanntesten Dichter deutscher Sprache. Es bietet sich also an, in der Goethegesellschaft von Brechts Geburtsstadt einmal danach zu fragen, was der knapp 150 Jahre Jüngere von dem älteren Goethe gehalten hat. Obwohl Brecht seine Haltung zu Goethe und auch zu Schiller im Laufe seines Lebens änderte, blieb er beiden gegenüber stets kritisch. Zu Goethe hat Brecht niemals, sei es in Form eines Essays oder einer Werkanalyse, Stellung genommen; ein Leser Goethes ist er jedoch immer gewesen.

 

 

 

Mittwoch 15. Mai 2024, 19.00 Uhr im Lettl-Museum, Zeuggasse 9

 

Prof. Dr. Helmut Koopmann, Universität Augsburg

Eine Gemeinsamkeit aus Gegensätzen:
Schillers Briefe an und über Goethe

„Er ist ein Egoist in ungewöhnlichem Grade […] ein solches Wesen sollten die Menschen nicht um sich herum aufkommen lassen“ – so Schiller nach einer Begegnung mit Goethe 1788, und bald darauf: „Dieser Mensch, dieser Göthe ist mir einmal im Wege“. Alles sah nach einem feindlichen Nebeneinander in der literarischen Welt von damals aus. Aber mit dem berühmten Zusammentreffen der beiden im Juli 1794 in der Naturforschenden Gesellschaft in Jena beginnt eine Beziehung, die in der deutschen Geistesgeschichte einzigartig ist; davon zeugen (auch) die Briefe, die über etwas mehr als zehn Jahre gewechselt werden, selbst als beide in Weimar nahe beieinander wohnen. Niemand hat Goethe in seinen Briefen treffender charakterisiert als Schiller – und der damit zugleich sich selbst. 1829, lange nach Schillers Tod, setzt Goethe seinem „unvergeßlichen Freund“ mit der Herausgabe des Briefwechsels ein literarisches Denkmal.

 

 

 

Mittwoch 12. Juni 2023, 19.00 Uhr im Lettl-Museum, Zeuggasse 9

 

Prof. Dr. Markus May, Ludwig-Maximilians-Universität München

Die Insel der Möglichkeiten -
Capri in der deutschen Literatur von Goethe bis Grünbein

 

Seit annähernd zweihundert Jahren ist Capri ein Sehnsuchtsort der Deutschen. Dazu haben Literaten einen nicht geringen Beitrag geleistet. Und anders als dies bei anderen Orten Italiens der Fall ist, waren es vor allem deutsche Autoren, die auch in der internationalen Wahrnehmung die literarische Topographie Capris entscheidend geprägt haben. Autoren wie August Kopisch, August von Platen, Joseph Victor Scheffel und Paul Heyse sorgten für einen Aufschwung der Tourismus-Industrie im 19. Jahrhundert. Rainer Maria Rilke empfing kurz nach der Jahrhundertwende auf Capri wichtige Impulse für sein Schaffen, ebenso wie die darauffolgende Dichtergeneration um Werner Bergengruen. Und noch heute inspiriert diese Insel, wie Texte von Arnold Stadler, Martin Mosebach, Sibylle Berg und Durs Grünbein belegen. Der Vortrag unternimmt einen Streifzug durch über zweihundert Jahre deutscher Capri-Texte, zeigt die unterschiedlichen imaginativen Besetzungen und Wandlungen, die dieses winzige Eiland im Golf von Neapel erfahren hat, und versucht auf diese Weise die Topologie hinter der Topographie sichtbar zu machen. 

 

 

Mittwoch 17. Juli oder Mittwoch 24. Juli 

Eine Veranstaltung ist geplant.

 

 

Veranstaltungsort für die Vorträge

LETTL-Museum, Zeuggasse 9, 86150 Augsburg.


Wer wir sind

Die Goethe-Gesellschaft in Augsburg e.V. wurde 2005 gegründet und ist eine der 57 deutschen Ortsvereinigungen der Goethe-Gesellschaft in Weimar e.V.
Als literarische Vereinigung bringen wir den Mitgliedern und Gästen das Leben und Werk Johann Wolfgang Goethes und seine Zeit näher, möchten zur vertieften Kenntnis des bekanntesten deutschen Dichters beitragen und seine Bedeutung für die Gegenwart zeigen.
Wir organisieren regelmäßige Vortragsabende, aber auch Veranstaltungen wie Lesungen und Vereinsfahrten. Dabei sind alle Literaturfreunde als Gäste willkommen.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite (s. unten).
Die Goethe-Gesellschaft in Augsburg ist als gemeinnützig anerkannt; Beiträge und Spenden sind steuerlich abziehbar.

 

Kontakt

Goethe-Gesellschaft in Augsburg e.V.
Adresse Vorsitzender: Dr. Ulrich Hohoff, Sankt-Lukas-Str. 26, 86169 Augsburg, Tel. 0821/7471614,    E-Mail: 
Website: http://www.goethegesellschaft-augsburg.de/

 

Vorstand: Vorsitzender Dr. Ulrich Hohoff. Stellvertretender Vorsitzender Michael Lemster. Schatzmeisterin Gerdi Hellerström. Schriftführerin Elke Seifert.


Bankverbindung: Stadtsparkasse Augsburg, IBAN: DE69 7205 0000 0240 7176 37